Zum Hauptinhalt springen

Nachlese zur Fortbildungsveranstaltung: Der besondere Blick auf psychische Störungen und Belastungssituationen

Für das Know-how-update in der Behandlung bzw. Unterstützung der Patientinnen und Patienten mit psychischen Störungen und Belastungen hat ein interessiertes Fachpublikum die „AusseerZeiten – das innovative Fortbildungsformat“ des AMEOS Privatklinikum Bad Aussee genutzt.

Das restlos ausgebuchte Seminar, das am 20.07.2022 in Filderstadt bei Stuttgart stattfand, bot ein abwechslungsreiches Programm, das exemplarisch dargestellte Indikationen und deren Behandlungsmöglichkeiten durch das integrative Therapiekonzept des AMEOS Privatklinikum Bad Aussee umfasste.

So ging Prim. Univ.-Prof. Dr. med. Marius Nickel-Palczynski, Ärztlicher Direktor in seinem Vortrag „Die Macht des Präverbalen“ nicht nur der Frage nach, zu welchen schwerwiegenden psychischen Störungen es führen kann, wenn ein Kind Verletzungen bzw. Traumata im vorsprachlichen Entwicklungsstadium erleidet, sondern zeigte auch therapeutisch angewandte Methoden auf, mit deren Hilfe tief liegende Anteile des Selbst sowie verdrängte Inhalte, kurz: das bis dahin „Unsagbare“, erinnert und verarbeitet werden können.

Prof. Nickel spannte dabei einen Bogen von der Körperpsychotherapie über diverse Kreativtherapien bis zur Musik- und naturgestützten Therapie, die im weiteren Verlauf des Seminars von Dipl. Muth. Dorothea Kästner (Musiktherapeutin) und Birgit Strobl-Pilz (Naturtherapeutin) detailliert vorgestellt wurden. Gerade auf die Ressource „Natur“ wird im AMEOS Privatklinikum Bad Aussee in der therapeutischen Arbeit gern zurückgegriffen, denn sie bietet viele Räume und Bilder, die hilfreich sein können, um strukturelle Probleme in der eigenen Lebenssituation zu erkennen und aufzulösen.

In die Reihe der kreativen Therapiemethoden gehört auch das Psychodrama, das bei AMEOS in der Behandlung von Posttraumatischer Belastungsstörung zur Anwendung kommt. Anhand eines Fallbeispiels präsentierte Mag. Sophie Heidler (Leitende Psychologin), wie das spontane szenische Darstellen von Situationen hilft, das Ausgeliefertsein zu überwinden, eigene Rollen aktiv zu gestalten und dadurch Themen der Vergangenheit aufzuarbeiten.

Das Seminarprogramm wurde durch ein hochaktuelles Thema aus dem Bereich Medienabhängigkeit abgerundet: Seit Jahren beschäftigt sich der Suchttherapeut und Sozialpädagoge Niels Pruin, M.Sc. mit den gesundheitlichen Auswirkungen von digitalem Stress und Mediensucht – und wie diese therapiert und vermieden werden können.

Die Referentinnen und Referenten verbanden in ihren Vorträgen Theorie und Praxis und gaben durch zahlreiche Fallbeispiele einen besonderen Einblick in ihren gelebten therapeutischen Alltag. Aufgrund des großen Interesses sind für den Herbst weitere Fortbildungsveranstaltungen geplant, Termine folgen.